Es gibt verschiedene Strategien, wenn es um die Geldanlage in ETFs geht. Insbesondere musst du entscheiden, ob du ausschüttende ETFs im Portfolio haben möchtest, oder ob du eher auf thesaurierende ETFs setzt. Jede Strategie hat ihre Vor- und Nachteile.
Dividendenstrategie – Passives Einkommen mit ETFs 💸
Dividenden-ETFs enthalten Aktien von Unternehmen, die regelmässig Gewinne ausschütten. Diese Dividenden kannst du entweder direkt als Einkommen nutzen oder reinvestieren.
✅ Vorteile:
- Regelmässige Einnahmen (z. B. quartalsweise Ausschüttungen)
- Weniger Kursschwankungen (Dividendenwerte sind oft stabiler)
- Perfekt für Cashflow-Fokus (z. B. für den Ruhestand)
❌ Nachteile:
- Weniger Wachstum (Dividendenzahler sind oft etablierte, langsam wachsende Unternehmen)
- Kein automatisches Reinvestieren (ausser du machst es manuell)
🔥 Beliebte Dividenden-ETFs:
- FTSE All-World High Dividend Yield (Weltweiter Fokus)
- SPDR S&P US Dividend Aristocrats (US-Unternehmen mit stabilen Dividenden)
- iShares Swiss Dividend (Schweizer Dividendenaktien)
Achte bei der Auswahl nicht nur auf den Namen, sondern auch auf die tatsächliche Dividendenrendite und die Kostenstruktur (TER).
💡 Für wen geeignet?
Anleger, die regelmässige Ausschüttungen wollen und eher defensiv investieren.
Wachstumsstrategie – Setzen auf steigende Kurse 📈
Hier investierst du in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, die wenig oder keine Dividenden zahlen, aber durch steigende Kurse profitieren.
✅ Vorteile:
- Höhere langfristige Renditen
- Thesaurierende ETFs reinvestieren automatisch
- Besonders für langfristige Anleger interessant
❌ Nachteile:
- Stärkere Kursschwankungen
- Einnahmen erst beim Verkauf realisierbar
🔥 Beliebte Wachstums-ETFs:
- MSCI World ETF (Weltweit diversifiziert)
- Nasdaq 100 ETF (Tech-Unternehmen mit hohem Wachstum)
- S&P 500 ETF (US-Wachstumsunternehmen)
💡 Für wen geeignet?
Anleger, die langfristig investieren und auf Kurssteigerungen setzen.
Portfolio-Strukturen – wie du deine Strategie umsetzt
Egal, ob du auf Dividenden oder Wachstum setzt – die Frage ist, wie du dein Portfolio aufbaust. Hier gibt es verschiedene Ansätze:
Alles in einen ETF – die einfachste Lösung 😌
Du investierst dein gesamtes Kapital in einen breit gestreuten ETF, der möglichst viele Märkte und Branchen abdeckt.
Beispiele:
- MSCI ACWI ETF – Weltweit, inkl. Schwellenländer
- FTSE All-World ETF – Alternative mit breiter Diversifikation
- MSCI World ETF – Nur Industrieländer (keine Emerging Markets)
✅ Vorteile:
- Maximale Einfachheit – Kein Rebalancing nötig, kein Aufwand
- Breite Diversifikation – Direkt global investiert
❌ Nachteile:
- Wenig Flexibilität – Keine gezielte Steuerung von Regionen oder Sektoren
- Emerging Markets & Small Caps oft unterrepräsentiert
💡 Für wen geeignet?
Perfekt für Anfänger oder Anleger, die einfach und passiv investieren wollen.
Core-Satellite-Strategie – Kombination aus stabiler Basis und gezielten Wachstumschancen 🛰️
Hier kombinierst du einen breiten ETF als stabile Basis (Core) mit gezielten Spezial-Investments (Satellites).
Beispiel-Aufbau:
- Core (60–80%) – MSCI World, ACWI oder FTSE All-World als Basisinvestment mit breiter Diversifikation und geringerem Risiko
- Satellites (20–40%) – ETFs auf Emerging Markets, Small Caps, Tech oder Rohstoffe
✅ Vorteile:
- Solide Basis + gezielte Chancen
- Mehr Flexibilität – Du kannst deine Schwerpunkte setzen
- Bessere Gewichtung möglich – z. B. mehr Small Caps oder Emerging Markets
- Günstigere Kosten möglich – durch die Kombination der günstigsen ETFs
❌ Nachteile:
- Etwas mehr Aufwand – Gelegentliches Rebalancing nötig
- Dein Portfolio kann stärker von der allgemeinen Marktentwicklung abweichen.
- Mehr ETFs = höhere Gebühren & Komplexität
💡 Für wen geeignet?
Diese Strategie eignet sich besonders für Anleger, die eine langfristige, ausgewogene Mischung aus Sicherheit und Wachstum suchen.
Sektor- und Themen-ETFs – Investieren in Megatrends 🌱
Hier setzt du auf gezielte Zukunftsbranchen oder einzelne Sektoren, anstatt breit gestreut zu investieren.
Beispiele:
- Tech & KI: Nasdaq 100 ETF, AI & Robotics ETFs
- Nachhaltigkeit: iShares Global Clean Energy ETF
- Gesundheit: Healthcare Innovation ETFs
✅ Vorteile:
- Gezielte Investition in Zukunftsbranchen mit hohem Wachstumspotenzial
- Potenzial für höhere Renditen als breit diversifizierte Indizes
❌ Nachteile:
- Weniger Diversifikation – Höheres Risiko, da nur wenige Branchen abgedeckt werden
- Starke Schwankungen – Themen-ETFs unterliegen oft stärkeren Schwankungen, da sie von einzelnen Sektoren oder Trends abhängen.
- Höheres Risiko
💡 Für wen geeignet?
Erfahrene Anleger, die an bestimmte Sektoren glauben und höhere Risiken akzeptieren.
Anleger, die gezielt in Zukunftsbranchen investieren wollen & ein höheres Risiko akzeptieren.
Fazit – welche Strategie passt zu dir?
Strategie | Vorteile | Nachteile | Für wen geeignet? |
---|---|---|---|
Dividendenstrategie | Regelmässiges Einkommen, oft stabilere Kursentwicklung | Weniger Wachstum, keine automatische Reinvestition | Ruhestandsplanung, Einkommensinvestoren |
Wachstumsstrategie | Höhere Renditen, reinvestierte Gewinne | Höhere Volatilität, Geduld und langfristiger Horizont erforderlich | Langfristige Anleger |
Ansatz | Vorteile | Nachteile | Für wen geeignet? |
---|---|---|---|
Alles in einen ETF | Einfach, wenig Aufwand, automatisches Rebalancing | Wenig Einfluss auf einzelne Märkte oder Branchen | Passive Anleger |
Core-Satellite | Breite Basis + gezielte Chancen | Mehr ETFs = mehr Aufwand | Flexible Anleger, erfahrene Anleger |
Themen-ETFs | Hohe Wachstumschancen | Höheres Risiko, oft konzentriert auf wenige Unternehmen oder Sektoren | Spekulative Anleger |
💡 Lege dich auf eine Strategie fest und bleibe dabei.
Zu häufiges Wechseln von ETFs – also Verkaufen und erneutes Kaufen – kann teuer werden, da bei jedem Trade Gebühren und ggf. Stempelsteuern anfallen. Immerhin: In der Schweiz sind Kapitalgewinne für Privatpersonen steuerfrei. Das bedeutet, wenn du einen ETF mit Gewinn verkaufst, musst du darauf keine Steuern zahlen.
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